2. Kunstschau

Erde – Zeichen – Erde

Die zweite landesweite Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern findet unter dem Motto „Erde – Zeichen – Erde“ statt. Es fordert zur Reflexion über unsere Natur und unsere Umwelt auf. Die Künstler sollen eine Zustandsbeschreibung der gegenwärtigen Situation der Umwelt anfertigen, welche den Betrachter animiert die wunderbare Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns zu schützen und zu bewahren.

LANDESWEITE PROJEKTE
Über 50 projekte fanden landesweit statt, sie wurden in einer KUNSTLANDKARTE veröffentlicht, einige wenige beispiele sind hier erwähnt.

PROJEKT BRÜCHE
Juli - September 1992

Münzstraße Schwerin, Restauration ZUR MÜNZE

 

Teilnehmer

Dietrich Cassube - au eigener Sammlung
Walter Hinghaus - Fotografie
Susanne Pfeiffer - Malerei
Thomas Wageringel - Objekte

WAS WAR WAS WIRD

Schwingt sich
die fliegende Kartoffel*
wieder auf?

Mutiert sie zu einem stolzen Schwan
oder zu einem Paradiesapfel
mit neuem Outfit in neustem Trend?
oder bleibt sie einfach
eine geflügelte Kartoffel
unvergleichlich, daher einmalig?

Um die Erde kreisend
Zeichen wahrnehmend
Zeichen sendend
was wird aus ihr
was wird werden?

Himmel und Erde
vertikales Weltbild
kreuz und quer denken
und vorher noch handeln

Dasein spiegeln
blickdicht durchschreiten
ins Unbekannte, Vertraute
Sein für Schein
Improvisation für Profession
Erwartungen nicht erfüllen
Poesie für Desinformation
Rundfunk Mundfunk
Zeitgeist Geistzeit
Künstliches und Natürliches

Geheimnisse zeigen
Bekanntes verstecken
zusammen und einzeln
alt und neu

Zwischentöne
sich verändernd

Wandlung des Alltäglichen
und des Besonderen

Der Schirmherr nimmt seinen Hut
und bleibt sich treu

Neue kommen

Was bleibt
ist Himmel und Erde

 

Mai 1992
Elke Siml

 

* Signet der landesweiten Kunstschau, entworfen von Wolfgang Sohn, das Plakat des vergangenen Jahres gehört zu den "100 besten Plakaten des Jahres 1991"

  

KATALOGVORWORT

Ich habe gern die Schirmherrschaft über die zweite Landesschau des Künstlerbundes Mecklenburg-Vorpommern übernommen.

Für ein Land, das vierzig Jahre unter sozialistischer Diktatur gelitten hat, nimmt die Kunst einen besonderen Stellenwert ein: Die Ideen und Fantasien der Künstler unseres Landes spiegeln Hoffnung nach Freiheit und Gerechtigkeit wider. Eben diese Hoffnungen und ihr positives Denken waren sicherlich ein wichtiger Schritt zum Mauerfall im November 1989.

Seitdem hat sich vieles geändert, und die Menschen und die Menschen in unserem Land haben den Wert der Freiheit schätzen gelernt.. Daß mit dieser freidlich errungenen freiheit große Umbrüche verbunden sind, zeigt uns die derzeitige Situation in unserem Land. Doch ich bin sicher, gemeinsam werden wir neue Strukturen schaffen.

Die Künstler unseres Landes können mit ihrem Werk eine der motivationsstiftenden Quellen sein. Kunst ist nicht nur schön anzusehen und anzuhören, sondern sie nimmt Einfluß auf gesellschaftliche Entwicklungen.

Und das ist gut so.

Diese Landesschau bietet die Chance, die große Bandbreit künstlerischen Schaffens in Mecklenburg-Vorpommern vorzustellen. Deshalb möchte ich alle Bürgerinnen und Bürger dazu ermutigen, die zahlreichen Veranstaltungen im Lande zu besuchen. Es sit eine gute Möglichkeit, sich mit der vielfältigen Kunst, die hier geboten wird, auseinaderzusetzen und vor allem das Gespräch mit dem Künstler zu suchen.

Ich wünsche der Landesschau viel Erfolg und bin dem Künstlerbund Mecklenburg-Vorpommern für sein Engagement dankbar.

 

Dr. Berndt Seite

Ministerpräsident
des Landes Mecklenburg-Vorpommern